Montag, 7. April 2014

Lassing: Die Burg wird erobert

Wenn Lassing in der breiten Öffentlichkeit vor allem durch das schwerste Grubenunglück der Nachkriegszeit im Jahr 1998 bekannt ist, liegt das wohl an der Schwere des Unglücks und an der tagelangen Dramatik während der Rettungsversuche und Bergearbeiten.


Lassing als Gemeinde und Lassing als Gemeinschaft hat damals sehr viel Stärke und Charakter bewiesen. Wie der Ort in der Öffentlichkeit auftrat, war beeindruckend. Die Bewohner und Betroffenen Familien gaben sich keine Blöße, ließen sich nicht vor den Medienkarren spannen. Ein Mann bewies damals besondere Charakterstärke und managte die Krise in einer derart kompetenten und menschlichen Art, dass sämtliche Krisenmanager und Medienberater nur vor Ehrfurcht erstarren konnten. Dieser Mann war der an sich streitbare und doch wieder liebenswerte Vizebürgermeister von Lassing, Fritz Stangl.
Heute ist dieser Fritz Stangl Bürgermeister der Gemeinde Lassing und ist ausgezogen, um seiner Gemeinde ein neues Image zu verpassen. „Wir schämen uns nicht unseres Unglücks, nicht unserer Toten und vergessen wollen wir sie schon gar nicht. Aber wir wollen auch, dass die Medien über Anderes und Erfreuliches aus unserer Gemeinde berichten.“ Und so ist Fritz Stangl mit seinen Gemeinderäten ausgezogen, die Burg zu erobern.

Die Burg ist die imposante Burg Strechau, der in Fahrtrichtung von Graz nach Salzburg millionenfach von Autofahrern ein Blick geschenkt wird, weil sie so markant und erhaben über der A9 trohnt. Aber eben nicht über Rottenmann, wie so viele glauben, sondern über Lassing. Über 10.000 Besucher pro Jahr steigen der imposanten, bewohnten Burg Jahr für Jahr zu und genießen per Pedes, Bike oder Automobil die Anreise über die schönsten Lassinger Ortsteile und stimmen ein Loblied wegen der grandiosen Aussicht an. Aber wohl gemerkt: Die Burg Strechau steht in Lassing. „Und nirgends sonst!“, ist der kräftig gebaute und durchaus in jeder Ritterrüstung imposant aussehende Bürgermeister Fritz Stangl wild entschlossen, die Burg für seine Gemeinde zurück zu erobern.

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